Pumpen-Nachlauf mit Mini-SPS



Das mächtige aber leider auch komplizierte Werkzeug der SPS ist die wohl beste Möglichkeit, einen wirklichen Pumpen-Nachlauf zu realisieren. 

Eigentlich müsste es ´kombinierte Vorspannung der Pumpe mit Nachlauf´ heißen!  

Ich gehe bei diesem Programmierbeispiel von folgendem aus:

  • Der letzte Funktionsbaustein mit Öl-Pumpensteuerung ist Fc, rechte Seite.
  • Der Funktionsbaustein mit dieser SPS ist Fd.
  • Die Pumpe soll mit 20% für 10 Sekunden nachlaufen.

Die Programmierung:
Jetzt programmierst du den Funktionsbaustein Fd. Du stellst als Modus Mini-SPS ein, hiermit wird automatisch auf der rechten Seite der Modus Mini-SPS Erw. eingestellt. Fange bitte damit an, auf der rechten Seite alle 5 Programmschritte auf nop (no operation) zu stellen. Tust du das nicht, können seltsame Dinge geschehen… sehr seltsame! 

Auf der linken Seite stellst du folgende Schritte ein:

1:RegA= Ansch.  AC    
2:RegB= Ansch.  AC 
3:RegB Nachlauf s 010.0
4:RegB Scal # +020%
5:RegA + Ansch. AD  

Den Anschluss für die Pumpe stellst du auf Ventilservo, der Geber ist der linke Ausgang des Funktionsbausteines Fd. 

Wichtig: In der Berechnung wird ein seltsamer Fehler gemacht, deshalb ist es notwendig, dass man die Servowege auf der unteren/negativen Seite auf 0% begrenzt, sonst wird die Pumpe, wenn sie eigentlich stehen bleiben soll, rückwärts laufen. In diesem Rechen-Schlamassel entsteht auch eine Fehlberechnung des Pumpenwertes für den Nachlauf; er ist genau 20% geringer, als oben eingetragen (16% anstelle der eingestellten 20%, oder auch 40% anstelle eingestellter 50%). 

Ok, ein Exkurs: Die 20% für den Nachlauf bedeuten ja nicht, die Pumpe läuft mit 20% sondern nur, dass der Anschluss, an dem der Fahrtregler für den Pumpenmotor hängt, für die Zeit des Nachlaufes mit 20% angesteuert wird. Man darf also den Wert nicht als absolutes, immer gültiges Maß betrachten.
Dazu kommt das zweite Problemchen: Die 20% werden sofort und immer addiert. Dies bedeutet, dass mit 10% aus der Öl-Pumpensteuerung 30% am Anschluss der Pumpe ankommen!
Das hört sich erst mal sehr unpraktisch an, und es tut mir sehr leid, dass ich jetzt noch weiter ausholen muss, aber watt mutt datt mutt:

Wenn ich keinen Nachlauf wie diesen verwende, muss ich für eine sensible und feinfühlige Pumpensteuerung am Anschluss der Pumpe den Modus Ventilservo nutzen. Warum? Weil ich dann mit der Einstellung Spiel/Totweg einstellen kann, dass die Pumpe sofort auf Anforderungen anspricht und der Punkt, an dem der Pumpenmotor ´los stottert´, schnell und schmerzlos überwunden wird. Bei Brushless Pumpen schont das die Ohren, in jedem Fall aber freut sich der Akku.
Hier kann jetzt der Nachlauf diese Funktion mit übernehmen. Ich empfehle, vor der Programmierung zu schauen, wie das eingesetzte Pümplein denn so drauf ist und wann sie losläuft. In diesem Bereich hat man einen guten Ansatzpunkt wie der Prozentwert für den Nachlauf denn aussehen kann bzw. sollte.

Ein Beispiel: Die Pumpe beginnt bei 17% Servoweg sauber zu laufen, ich würde jetzt schauen, ob ein Wert von 25% in der 4. Zeile der Mini-SPS zu einem Ergebnis führt, in der die Pumpe mit angenehm niedriger Geschwindigkeit ihre Nachlaufzeit ´abläuft´ .

Ein weiterer wichtiger Hinweis:
Eine Drehzahlanhebung mit einem Poti oder einer Hydraulikfunktion, wie in dem Beitrag zur Öl-Pumpensteuerung -> click beschrieben, muss unbedingt hinter die Mini-SPS geschaltet werden und NICHT in die Kette der Öl-Pumpensteuerungen!
Ich empfehle dazu einen
Kreuzmischer Hydr. der links auf das Ausgangssignal der Mini-SPS schaut und auf der rechten Seite den Geber zur Drehzahlanhebung erhält.