End/Reverse ST/REV
Modus Multiswitch
Überblick:
Der Modus Multiswitch hat zwei, durchaus sehr unterschiedliche Einsatzzwecke.
- Als konventioneller Multiswitch, bei dem die Signalausgabe über einen Anschluss des Auswerters in einem externen Multiswitch oder, heute (leider) viel verbreiteter, einem Multiswitch in einem Soundmodul, oder der Lichtanlage eines ´Fremdherstellers´ erfolgt. Die in Historie und Hintergrund beschriebenen Nachteile sind hier weiter gültig.
- Als ´Behausung´ für Schaltfunktionen. Hier erfolgt keine Ausgabe der Signale, der Multiswitch ist einfach eine platzsparende und übersichtliche Möglichkeit Schalt-Funktionen und Memory-Schaltfunktionen zu verwenden.
Die Verarbeitung erfolgt bei dieser Verwendung intern, über Namen (mit Funktion) innerhalb der Blauzahn. Die Namen können an Anschlüssen, im Lichtbus und über Infrarot Licht-Funktionen auslösen. Weitere Infos zu den Namen findet man in der Übersicht. … click
Historie und Hintergrund:
Ursprünglich wurde der Multiswitch als ´Kanal-Extender´ entwickelt.
In den 90er-Jahren lag das Maximum der Kanäle einer analogen Fernsteuerung á la Futaba F16 oder Graupner 6014 bei sieben bzw. acht Kanälen. Die Begrenzung resultierte aus der Wiederholrate der einzelnen Impulse.
Zu dieser Zeit wurde der Multiswitch entwickelt. Dieser funktioniert so, dass jeder einzelne der 8 Multiswitch-Kanäle nacheinander wie ein normales Servosignal übertragen werden. Aber eben nicht gleichzeitig, sondern ganz sauber einer nach dem anderen, dazu kam noch ein Synchronimpuls, der für die korrekte Zuordnung der Schalter zu den Ausgängen eines Multiswitch-Empfänger-Bausteines sorgte.
So war es plötzlich möglich, 6 Servosignale und 8 Schaltkanäle mit maximal 16 Schaltfunktionen zu übertragen. Da die einzelnen Kanäle im Multiswitch analog mit Servoimpulsen übertragen wurden, konnten auch Proportional-Funktionen übertragen werden. Das war damals im Bereich des Funktionsmodellbaus ein echter Fortschritt!
Doch das Ganze wurde erkauft, teuer erkauft. Die Verzögerung der Ausgabe im Modell lag bei bis zu 0,2 Sekunden. Kurze Betätigungen der Taster im Sender wurden oft nicht erkannt, und nur kurz betätigte Funktionen wie Hupe und Lichthupe kamen irgendwie schwammig.
Heute dagegen, bei modernen Fernsteuerungen wie der Blauzahn, erfolgt die Übertragung pfeilschnell und digital. Der Multiswitch als Konstrukt wird erst im Auswerter ´zusammengebaut´ und das, im Falle der Verwendung als Typ2, auch vollkommen ohne die systembedingten Nachteile.
Hinweise:
Text ist die einzige Möglichkeit einen Funktionsbaustein im Modus Multiswitch mit einem Namen zu versehen.
Ein hier eingegebener Text, wird auch in der Übersicht des Funktionsbausteines, rechts vom Namen des ersten Eintrags, angezeigt.
Ebenen: Hier hat man die Möglichkeit den ganzen Baustein, je nach gewählter Ebene ein- und auszuschalten. Dies ist beispielsweise sinnvoll, wenn man mit wenigen Gebern viele Funktionen steuern möchte. Beispielsweise steuert man mit dem Multiswitch in der Ebene ´Fahren´ die Schaltfunktionen der Zugmaschine und über die Ebene “Anhänger” die Funktionen des Anhängers.
Hinter der Zahl mit Doppelpunkt (1: bis 4:) erwartet der Auswerter den Namen für diesen ´Multiswitch Kanal´
Wichtig! Ist dieser Name nicht gesetzt, bleibt die Funktion inaktiv, sie ist dann auch bei Verwendung als Typ 1 nicht gegeben. Also gilt wie immer: Namen vergeben hilft!
Reverse ermöglicht die Richtungsumkehr des Gebers.
Memory: Wenn diese Option aktiviert ist, merkt sich der Auswerter den Zustand wie bei der normalen Schaltfunktion mit Memory. Bei jeder Betätigung wechselt der Zusand > ein-aus-ein-aus-….
Exkurs: Ich erlebe immer wieder Irritationen, ob ein Multiswitch jetzt 8 oder 16 Kanäle hat. Diese Verwirrung kenne ich seit nunmehr über dreißig Jahren und ich möchte an dieser Stelle damit etwas aufräumen:
Es werden immer 8 Funktionen mit einem `Spektrum` von -100 bis +100% übertragen, mehr nicht (weniger auch nicht 😉 ). Handelt es sich dabei um Tast-Funktionen, so sind bis zu 16 verschiedene Ausgänge damit schaltbar.
Jeder einzelne Kanal im Multiswitch bei Verwendung eines Proportional-Gebers (1…9, A bis C) auch proportional nutzbar. Hierzu muss die Memoryfunktion deaktiviert sein!
Allerdings, da es nur 8 Kanäle sind, können nur 8 davon gleichzeitig betätigt werden! Ein Kanal kann nur -100 oder +100% haben, nicht beides gleichzeitig, klar oder?
Aber: Mit der Nutzung der Memory-Funktion können diese erweitert werden. Hier speichert dann ein Hardware-Baustein, am Auswerter angeschlossen, die Zustände der Tast-Funktionen.
Verwendung mit einem konventionellen Multiswitch-Baustein oder ´Beier-Soundmodul´:
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:
1: Licht vorne
Kanal: a
Reverse: – –
Memory: – –
:
:
Jetzt muss ein Multiswitch-Modul, welches an einem Anschluss des Auswerters angeschlossen ist, die Auswertung und gegebenenfalls Speicherung übernehmen. Es muss beispielsweise dafür Sorge tragen, dass entweder die Arbeitsscheinwerfer vorne, oder hinten betätigt werden. Bei einer Memory-Funktion, muss diese hier im Modul gespeichert werden!
Achtung: Eine korrekte Anzeige der Licht-Symbole im Display des Senders ist NICHT möglich.
Für mich ein weiterer Punkt, warum bei mir kein ´Beier´ die Lichtfunktionen steuert!
Verwendung für Lichtbus, Infrarot-Übertragung und Auswerter-Intern für die Lichtanlage:
Nutze ich statt eines externen Multiswitch-Moduls die Lichtanlage des Auswerters oder (wie bei mir) den Lichtbus, verhält sich die Sache anders. Hier brauche ich für eine Licht-Funktion, für die Steuerung eines Namens genau einen Kanal des Multiswitches. Anders ausgedrückt: Wenn ich mit EINEM Taster in meinem Sender sowohl Licht vorne als auch Licht hinten schalten möchte, richte ich in einem Funktionsbaustein mit Modus Multiswitch folgendes ein:
:
:
1: Licht vorne
Kanal: a
Reverse: – –
Memory: ein
2: Licht hinten
Kanal: a
Reverse: ein
Memory: ein
:
:
Die Nutzung der Lichtfunktionen erfolgt dann über Ausgänge mit Schaltfunktion (ohne Memory), über den Lichtbus (das geht automatisch) oder über Infrarot (auch das geht ohne weiteres Zutun, es muss nur im Modell über Kingbus/IR-Konfig, das passende Infrarot-Protokoll aktiviert sein).
Ich persönlich verwende in nahezu allen Modellen zwei komplette Funktionsbausteine für die Lichtfunktionen mittels Lichtbus (im Fahrzeug) und im Anhänger. Wie ich dies gelöst habe, werde ich in einem separaten Tipp darstellen. … click
Dieser Modus gehört zu denen, die beide Seiten eines Funktionsbausteines benötigen und auch sofort beide belegen!
Diesen Modus gibt es auf allen linken Seiten von Funktionsbausteinen!
Die Anleitung selbst endet hier. Ab hier kommen allgemeine Hinweise und die grundsätzlichen Informationen zu den Einstellungen in diesem Modus.
Die Einstellungen im Einzelnen
Hier sind die allgemeinen Hinweise zu den einzelnen Menüpunkten in diesem Modus aufgelistet.
Die speziellen Informationen zu den Eigenheiten der Einstellungen dieses Modus sind weiter oben unter Hinweise: zu finden.
Hier also bitte nur weiterlesen, wenn man Informationen zu den einzelnen Einstellungen braucht.
Modus
Hier ist Multiswitch auszuwählen.
Text
Hier kannst du einen freien Text eingeben. Maximal 6 Zeichen sind hier möglich, ebenso Sonderzeichen. Dieser Text ist als Erweiterung des Namens zu sehen. Dies ist vor allem praktisch, wenn der Text in Name als Information nicht ausreicht, bzw. nicht eindeutig ist.
Ebenen
Hier sieht man etwas, was an den Gartenzaun vom Nachbarn erinnert. Hier legt man fest, in welchen der 8 Ebenen dieser Ausgang gesteuert werden soll. Geht man in die Einstellung rein, sieht man eine Liste von 1 bis 8 und unter jeder Zahl entweder einen Strich – (Ebene ist aus) oder einen Stern * (Ebene ist an) .
Achtung: Die Ebenen haben nur Einfluss auf den Modus in diesem Ausgang. Der Ausgang kann weiterhin über seinen Namen gesteuert werden, wenn dieser in einem anderen Ausgang oder Funktionsbaustein aktiviert wird.
Beispiel: Wenn dieser Ausgang den Namen Blink links trägt und die Ebene nicht aktiv ist, würde er dennoch ein und ausgeschaltet!
Tipp: Mit dem gleichzeitigen Drücken der Rauf- und Runtertaste können insgesamt 4 Vorgaben durchgeschaltet werden: alle Ebenen auf ein, jede zweite Ebene an, genau umgekehrt und alle Ebenen auf aus. Mit den Einstellungen für jede zweite Ebene kann man erreichen, dass jeder Druck auf den Ebenentaster bzw. das Steuerkreuz rechts/links zwischen zwei Ebenen hin und her geschaltet wird.
Profi-Tipp: Diese Funktion ist mittlerweile nicht mehr so wichtig, schließlich kann man in /Modellmenü/Ebenentexte auch Ebenen ein- und ausschalten und damit erreichen, dass nur noch benutzte Ebenen beim „Durchschalten“ Verwendung finden. Ok, dann sollte ich auch erwähnen wie das geht: Im /Modellmenü/Ebenentexte sieht man die Liste der Namen und unten in der Statusleiste die aktuelle Ebene. Nun kann man mit dem Steuerkreuz folgende Einstellungen vornehmen:
- Steuerkreuz links / rechts -> Wechsel der zu bearbeitenden Ebene
- Steuerkreuz oben / unten -> Änderung des Ebenennamens
- Steuerkreuz oben UND unten -> Aktivierung oder Deaktivierung der aktuellen Ebene. Eine deaktivierte Ebene wird durch ein kleines Dreieck vor dem Ebenennamen angezeigt.
Ich empfehle, hier immer alle Ebenen die nicht benötigt werden auszuschalten – dieses Vorgehen hält das Modell übersichtlich und Ebenen ohne Änderung der Funktionsweise werden gar nicht angesprungen!
Auch sollte man hier beachten, dass die Ebene, die beim verlassen dieses Menüs aktiv ist, diejenige ist, mit der sich das Modell beim Einschalten meldet. Dies gilt auch für deaktivierte Ebenen! Man kann so erreichen, dass ein Modell beim einschalten in einer Ebene ist, die nur für das Einschalten gebraucht wird, also quasi eine Intitialisierung vornimmt. Vor dem Betrieb des Modells muss dann die Ebene gewechselt werden. Sehr spannend!
Multiswitch Kanal
Hier befinden sich die einzelnen Kanäle im Multiswitch. Jeder der Einträge besteht aus 4 Optionen:
Namen, gekennzeichnet durch die Kanalnummern 1: bis 4:, auf jeder Seite des Funktionsbausteins gleich.
Kanal, dem Geber.
Reverse, für die Umkehr des Gebers.
Memory, hiermit kann man zwischen Tast- und Memoryfunktion wechseln.
Kopiere Anschluss
Hier kann man einen kompletten Anschluss mit ALLEN Einstellungen auf einen anderen kopieren.
Die Vorgehensweise ist dabei folgende: Enter drücken (im Display steht in der oberen Zeile Anschluss X ablegen), dann mit den Rechts/Links-Tasten den Ausgang wählen auf den man kopieren will und mit langem Druck auf Enter (ca. 1 Sekunde) bestätigen, damit die Werte übernommen werden. Danach kann man den gleichen Anschluss auf weitere kopieren.
Achtung: Will man den Anschluss NICHT auf weitere Anschlüsse kopieren, unbedingt den Kopiervorgang mit der Zurück-Taste beenden!
Anschluss Reset
Diese Funktion ist die erste Wahl, wenn ein Ausgang nicht tut, was er soll. Hierbei werden alle Einstellungen dieses einen Ausgangs auf die Standardwerte des aktuellen Modus gesetzt.