Aufsteck-Einschalt-Platinen
In diesem Artikel dreht sich alles um die KiRX Power und KiRX PowerXL, zwei Aufsteckmodule für den RX-Auswerter von Olaf Schmidt. Ein Teil des Textes stammt von Michael Scheidt, vielen Dank dafür.
Eine neue Version der Einschaltplatine mit Strommessung.
Zunächst gibt es diese Platine nur als XL Version, zweistufig, mit kompletter Trennung des Akkus und Absicherung desselben!
Es folgt später eine zweite einstufige Version, die sehr ähnlich aussieht, auch aufsteckbar ist, aber keinen Akkuschutz und keinen vollständigen Verpolschutz hat.
Das ist das Platinenlayout der zweistufigen XL Version, man sieht hier gut die Hintereinanderschaltung der beiden 20Ampere Leistungsschalter. Ab der Version 1.10 findet man auch einen 12V Anschluss, der bei eingeschaltetem Modell immer 12V führt.
Die neue Platine in der zweistufigen XL Version bietet folgende Funktionen:
- Vollständiges Ein- und Ausschalten (Trennung vom Akku) des Modells.
- Automatische Zwangstrennung des Modells vom Akku im Falle der einer Unterspannung, so wird der Akku sicher geschützt.
- Ein- und Ausschalten der 12V Verteilung des Modells mittels der Blauzahn über den Anschluss M, dabei verbrauchen allerdings Auswerter und Antenne weiterhin etwas Strom, ansonsten könnte man es nicht mittels Blauzahn wieder einschalten. Sollte der Akku während dieses Zustandes in Unterspannung geraten, wird das Modell vollständig vom Akku getrennt, also auch der Auswerter und die Antenne.
Diese Version hat zudem den Vorteil, dass der Verkabelungsaufwand deutlich geringer ist – der Akku wird über die Platine direkt am Auswerter angeschlossen, am Ausgang werden alle 12V Verbraucher angeschlossen – schaltbar!
Wird der Akku angeschlossen, bleibt das Modell stromlos, es ist aus! Nun kann das Modell über das kleine Bedienteil mit langem Druck auf die helle Taste eingeschaltet werden. Die LED des Bedienteils signalisiert die Betriebsbereitschaft des Modells.
Die 12V Verbraucher werden über den Anschluss M geschaltet, der Strom über den Anschluss S(T) gemessen. Platinen ab Version 1.10 haben zusätzlich direkt neben dem BATT Anschluss des Auswerters einen Anschluss mit 12V Dauerplus, dieser ist unabhängig von dem geschalteten Ausgang.
Anschluss L „überwacht“ die Akkuspannung und schaltet bei Unterschreiten des am Anschluss v eingestellten Alarmwertes bei Akkuunterspannung das ganze Modell inklusive des Auswerters sofort komplett aus, der Akku wird getrennt. Dies kann auch mit einem Geber der Blauzahn manuell geschehen! Aber Achtung: Einschalten geht nur am Modell über das kleine Bedienteil.
Der dunkle Taster auf dem Bedienteil ist dazu da, das Modell technisch vom Akku zu trennen (ohne Abziehen des Akkus).
Das ganze Gebilde wird auf den RX4 mit oder ohne Gehäuse aufgesteckt. Dazu noch eine Anmerkung: leider gibt es zwischen der grünen Version des RX3/4 und der blauen eine Verschiebung des BATT Anschlusses, daher geht diese Elektronik auf die grünen Platinen etwas strammer drauf. Hier bitte beim Aufstecken darauf achten, dass die 2-polige Buchsenleiste für den BATT-Anschluss richtig positioniert ist.
Zum Schluss noch eine Erklärung zum Bedienteil, der kleinen Platine mit den beiden Tastern und der LED: Sie ist nicht zwingend erforderlich, du kannst genauso selbst einen oder zwei Taster im Modell verbauen.
Zwingend benötigt wird in jedem Fall ein einfacher Taster zum Einschalten des Modells. Das darf selbstverständlich auch ein x-beliebiger Taster (Schließer!) sein. Auch zum Ausschalten funktioniert ein normaler Taster. Anstelle der beiden Einzeltaster ist auch ein Taster 1xUM / (EIN)/aus/(EIN) eine gute Idee. Mit dem Bedienteil ist es nur bequemer zu verbauen – durch die glatte Rückseite lässt sie sich mit etwas doppelseitigem Klebeband gut verdeckt im Modell verstecken. Abgesehen davon zeigt die LED an, dass das Modell nach dem Einschalten die Kontrolle übernommen hat und man den Taster loslassen kann. Natürlich ist auch ein Einschalten ohne Verbindung zum Sender möglich, das Modell geht ohne Verbindung an und bleibt an, es sei denn der Akku ist schwach!
Also nach erfolgter Programmierung, den ON-Taster solange drücken, bis die LED im Bedienteil angeht, erst dann loslassen.
Die Programmierung:
Die Programmierung der Anschlüsse S(T) und M verhält sich sehr ähnlich zu der einstufigen Version (hier beschrieben)
Ich beginne hier jetzt mit dem wesentlichen Unterschied, denn dieser Schritt ist wirklich wichtig.
Neu ist bei diesem Modul der Anschluss L. An diesem Anschluss wird die vollständige Abschaltung und damit der Schutz des Akkus vollzogen. Ist dieser Anschluss mit Schaltfunktion AN, so bekommt der Auswerter Strom, geht der Anschluss aus wird das gesamte Modell stromlos.
Wenn Ihr den Auswerter schon mit der KiRX Power XL bestückt habt, müsst ihr zu einem Trick greifen, um den Auswerter vorzubereiten! Dem Anschluss L muss erst beigebracht werden, dass er das Modell eingeschaltet hält.
Wichtiger Hinweis: Auch wenn ihr ein Update machen wollt, muss der On-Taster, absolut zwingend, die ganze Zeit des Update-Vorganges gedrückt werden!
Der Anschluss L und warum dieser wichtig ist:
Beginnt mit dem Festklemmen des Tasters ON auf dem Bedienteil. Solange dieser Taster gedrückt ist, ist der Auswerter an und bereit zum Verbinden! Das Festhalten geht mit einer Wäscheklammer sehr gut, oder ihr bittet jemandem aus eurem Umfeld den Taster gedrückt zu halten.
Wenn ihr den Taster gedrückt haltet, kann die LED im Bedienteil flackern, dunkel glimmen oder ähnliches. Die LED zeigt das Signal am Anschluss an und wenn dies kein Schaltausgang ist, wird sie keinen eindeutigen AN/AUS Zustand anzeigen. Dies bedeutet, dass das Modell nicht von alleine an bleibt – also festhalten! Keine Angst: Wenn der Anschluss L programmiert ist, brauchst du weder eine Wäscheklammer noch fremde Hilfe.
Aber weiter gehts, wir haben ja nicht ewig Zeit: Nun verbinde dich mit dem Auswerter und geh als Erstes in die Funktionsbausteine. Daran denken, ON weiterhin gedrückt halten 😉
Du suchst dir einen freien Funktionsbaustein, bei mir und in den Master Konfigurationen ist es Fh (beide Seiten müssen frei sein!). In dem Baustein programmierst du die linke Seite folgendermaßen:
Name: U Akku (optional, aber sinnvoll)
Text: ManAus (optional, aber sinnvoll)
Modus: Unterspannungsstopp
Geber/Kanal: a (ist der gleiche Geber, der auch die 12V ein- und ausschaltet)
Servoreverse: ein
Neutral: +99%
Stellzeit: 5,00s
Nun gehst du auf die rechte Seite des Funktionsbausteines und stellst Folgendes ein:
Text: gesp. (optional, aber ebenfalls kein Fehler 😉 )
Modus: aus
Nun wechselst du in die Anschlüsse, bitte unbedingt weiterhin ON auf dem Bedienteil gedrückt halten.
L wird als Schaltfunktion OHNE Memory programmiert.
Name: U Akku (optional)
Text: „NotAus“ (Ist eine Merkhilfe, damit du auch nach Monaten noch weißt, wofür der Anschluss ist)
Modus: Schaltfunktion (ohne Memory!)
Geber/Kanal: Funktionsbaustein H, linke Seite (und wird in dem Bildschirm Funktionsbausteine gewählt)
Schaltpunkt: +005%
Totbereich: +001%
Jetzt sollte die LED in dem Bedienteil angehen! Du kannst die ON-Taste jetzt loslassen.
Nun stelle im Anschluss v über den Alarmwert die Abschaltschwelle ein. Es ist eine gute Idee, einmal die angezeigte Akkuspannung mit der echten zu vergleichen!
Hier kann es nützlich sein, den Taster wieder festzuhalten, tut man das nicht, so wird der Auswerter bei Unterschreiten der Schwelle sofort ausgehen!
Beim Wählen des Alarmwertes solltest du beachten, dass hierbei die Stromaufnahme des Fahrzeugs und der Innenwiderstand des Akkus eine Rolle spielen. Beim Fahren bricht ein Eneloop schon mal um einige 10tel-Volt ein, während ein Lipo das nicht tut. Wenn euch gerade bei der Verwendung von Eneloops das Fahrzeug zu schnell ausgeht, reduziert bitte den Schaltpunkt!
Wenn ihr das so richtig eingestellt habt, werdet ihr feststellen, dass die LED im Bedienteil dauerhaft leuchtet, jetzt kann der Taster ON endgültig losgelassen werden.
Der Anschluss S(T) und die Stromanzeige:
Anschluss S(T) muss auf aus stehen, damit die Strommessung funktioniert. Die korrekten Parameter sind:
Firmware v4.61 und älter:
Schalt-/Nullp. auf +10%
Scalierung auf +10%
Firmware ab v4.62:
Schalt-/Nullp. auf +10%
Scalierung auf +4%
Leider hat Olaf bei dem Wechsel zur 4.62 die Arbeitsweise der Strommessung angepasst.
Bitte daran denken, bei einem späteren Update von 4.61 und älter auf 4.62 und neuer die Parameter zu ändern!
Alle anderen Parameter lasst ihr auf der Standardeinstellung. In der Master.RX0 Konfig auf Blauzahn.info sind dies Parameter schon eingestellt, hier muss dann nur unter Ebenen der Anschluss aktiviert werden. Weitere Informationen zur Funktion des zentralen Strom-Mess-Eingangs findet ihr hier: …click
Anschluss M sollte im Modus Schaltf. memo laufen. Mit dem Geber könnt Ihr die Spannung an den Klemmen Out+ / Out- ein- und ausschalten. Der Geber ist bei meinen Modellen immer der Taster A nach oben. Je nachdem, in welchem Zustand der Anschluss beim letzten Speichern einer Einstellung war, wird der Anschluss beim Einschalten des Modells direkt an sein und alle Verbraucher, die an den Kabeln des Ausgangs mit den WAGO Klemmen hängen, einschalten. Ich mache das gerne so, weil es bequem ist.
Ich persönlich nutze das Abschalten der 12V hauptsächlich zum Parken des Modells!
Um es dir einfacher zu machen, kannst du hier die meine Master-Config mit für die zweistufige Variante herunterladen: …click
Ja, richtig bemerkt, bis hierher ist die Programmierung nur in der Lage, das ganze Modell bei zu geringer Akkuspannung abzuschalten. Will man das Modell selbst ausschalten, muss man den Off-Taster des Bedienteils nutzen oder den Akku abziehen.
Fertig…. das Geniale an der Sache ist jetzt, dass ein kurzer Druck auf den Taster „a“ in deinem Sender die 12V für deine Verbraucher ein und ausschaltet. Hingegen bewirkt ein langer Druck (ca. 5 Sekunden) des gleichen Tasters ein vollständiges Ausschalten des ganzen Modells!
Nachdem ich gemerkt habe, dass mir der geringe Verkabelungsaufwand sehr gut gefällt, habe ich beschlossen, die „alte“ Version der Einschaltplatine auch als Aufsteckplatine zu machen:
Und hier kommt die einstufige Version KiBZ Power:
Sie ist weitgehend identisch mit der schon bekannten externen Einschaltplatine, jedoch auch zum Aufstecken, mit allen Vorteilen der neuen Version.
Bei dieser Version werden nur die Anschlüsse „M“ und „s“ programmiert, und zwar genauso wie oben beschrieben. 🙂
Auch hier gibt es wieder eine Master zum Download: …click
Das Layout ist weitestgehend gleich, allerdings mit weniger Bauteilen, keinem Bedienteil und der Anschluss L bleibt dadurch auch frei. Ab der Version 1.1 sieht man hier auch neben dem Batt-Anschluss des Auswerters einen Lötpunkt 12V-ON -hier kann man Dauer-12V abnehmen.
Wie immer bei meinen Basteleien hier auf Blauzahn.Info gilt, nachbauen für den Eigenbedarf erwünscht, also nicht kommerzielles ist mir vollkommen recht.
Ich helfe auch gerne, bei mir gibt es neben fertigen Modulen auch unbestückte Platinen zum „Selberfrickeln“. 😉